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Zeitungswissenschaftler Martin MOHR (1867-1927): Signierter Brief BERLIN 1927
€ 16.89
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Description
Sie bieten auf einenmaschinenschriftlichen, signierten Brief
des Journalisten und Zeitungswissenschaftlers
Martin Mohr (1867-1927).
Datiert
Berlin, 2. Juni 1927, also geschrieben nur etwa
einen Monat vor seinem Tod.
Auf Briefpapier mit gedrucktem Briefkopf
"Deutsches Institut für Zeitungskunde"
, dessen Leiter Mohr war.
Gerichtet an einen Martin Schimming in München, einem "alten Schüler" von Mohr.
Inhalt:
Dank für Glückwünsche zum 60. Geburtstag.
Umfang:
1 S. (28,4 x 21,5 cm).
Zustand:
Mit größeren Mängeln: Papier knittrig / zusammengestaucht (wohl vom Sammler, aus dessen Nachlass der Brief stammt, um es in eine A4-Hülle zu bekommen); mit größeren Einrissen (diese rückseitig mit Tesafilm repariert).
Bitte beachten Si
e auch die Bilder!
Interner Vermerk: Ordner 7a/7
Über Martin Mohr (Quelle: NDB):
Mohr, Martin, Journalist, Zeitungswissenschaftler, * 25.5.1867 Geistingen (Siegkreis), † 5.7.1927 Berlin. (katholisch)
Leben: Nach dem Studium der Geschichte, Klassischen Philologie und Nationalökonomie in Breslau und Bonn, das er 1891 in Marburg mit der Promotion über ein Thema der mittelalterlichen Finanzgeschichte bei Karl Lamprecht abschloß, wurde M. Journalist. Nach einem Lehrjahr beim „Graudenzer Geselligen“ arbeitete er seit 1892 als Redakteur der liberalen „Nationalzeitung“ in Berlin und gab 1897-1900 mit der „Nationalliberalen Korrespondenz“ einen politischen Informationsdienst für Zeitungen heraus. 1901 übernahm er in München Chefredaktion und Verlagsleitung der liberalen „Allgemeinen Zeitung“, die als eines der bedeutendsten politischen Blätter Deutschlands im 19. Jh. gilt. Als die Zeitung 1907 an den Berliner Scherl-Verlag verpachtet wurde, wechselte M. zu den „Münchener Neuesten Nachrichten“ über, deren Chefredakteur er 1907-14 war.
In München engagierte sich M. auch als Standespolitiker und trat für den Zusammenschluß der Zeitungsredakteure in einer zentralen Berufs- und Standesorganisation auf Reichsebene ein. Er gehörte zu den Gründern des Reichsverbandes der deutschen Presse (RdP), der am 20.11.1910 in Berlin ins Leben gerufen wurde und alsbald die einflußreichste und mitgliederstärkste Vereinigung deutscher Redakteure werden sollte. 1910—15 war M. einer der stellvertretenden Vorsitzenden des RdP. Als regionale Gliederung gründete er zudem am 12.2.1911 in München den Landesverband der bayer. Presse, den er bis 1915 als Vorsitzender leitete. M.s zentrales standespolitisches Anliegen bildete die Regelung der journalistischen Berufsausbildung. Wie die Mehrzahl seiner damaligen Berufskollegen hielt er am Dogma des freien Zugangs zum Redakteursberuf sowie an der Überzeugung fest, der Journalismus erfordere eine spezifische Begabung. Gleichwohl setzte er sich nachdrücklich erstmals 1913 in einer programmatischen Rede vor dem RdP und später in zahlreichen Vorträgen und Publikationen für eine hochschulgebundene, berufsfachliche Vorbildung der Journalisten im Rahmen einer an den Universitäten erst noch zu verankernden Zeitungskunde ein, zu deren Pionieren er in Deutschland zählte. 1914-16 war er zeitungswissenschaftlicher Mitarbeiter beim Vorstand des Vereins deutscher Zeitungsverleger. 1916-18 leitete er die Presseabteilung des Generalgouvernements Warschau, der er ein zeitungskundliches Institut angliederte. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges, das zunächst einen Rückschlag für seine Bemühungen brachte, arbeitete M. seit 1918 als Leiter der zeitungswissenschaftlichen Kommission des RdP in Berlin.
Als der preuß. Kultusminister Otto Boelitz M. 1922 zum Hochschulreferenten und Leiter der Presseabteilung seines Ministeriums berief, konnte dieser von diesem Amt aus seine Vorstellungen weiter verfolgen und verwirklichen. Wesentlich auf M.s Initiative hin gründete Boelitz 1924 das Deutsche Institut für Zeitungskunde in Berlin, übertrug M. einen Lehrauftrag für Systematik und Geschichte des Zeitungswesens an der Univ. Berlin und die Leitung des Instituts. Dessen Aufgaben umfaßten nach M.s Plänen die zeitungskundliche Forschung und in der Lehre die berufsfachliche Vor-, aber auch Fortbildung von Journalisten. Bis zu seinem Tod 1927 leitete M. das Institut, das rasch zur größten und bedeutendsten zeitungskundlichen Einrichtung in Deutschland wurde.
Werke: Die Finanzverwaltung d. Gfsch. Luxemburg um 1300, Diss. Marburg 1891, 1892;
Adel u. Pol., Neun Kap. bayer. Tagesgesch., 1904;
Schwed. Streifzüge e. dt. Journalisten, 1911;
Die Vorbildung der Journalisten, 1913;
Warschauer Tafeln z. Gegenwartsgesch. d. Kgr. Polen, 1918;
Ztg. u. Neue Zeit, Vorschläge u. Forderungen z. wiss. Lösung e. soz. Grundproblems, 1919;
Buchdrucker u. Redakteur, in: Dt. Presse 8, 1920, Nr. 34, S. 1 f.;
Wissenschaft u. Presse, ebd. 9, 1921, Nr. 7, S. 1-3;
Ztg.wiss. u. Journalist. Berufsbildung, ebd. 9, 1921, Nr. 29, S. 1 f., Nr. 30, S. 2-4;
Pressereform, ebd. 10, 1922, Nr. 7-8, S. 1 f., Nr. 9, S. 1-5, Nr. 10, S. 3-6, Nr. 11, S. 2-5;
Wie ich mir e. Tagesztg. denke, ebd. 10, 1922, Nr. 17, S. 9 f.;
Die Sendung d. dt. Ztg., ebd. 10, 1922, Nr. 18, S. 8 f.;
Die Not d. Presse, ebd. 11, 1923, Nr. 3-4, S. 2 f.;
Das Interesse v. Volk u. Staat am Journalistengesetz, ebd. 12, 1924, Nr. 15 f., S. 1-3;
Auf d. Wege z. Dt. Inst. f. Ztg.kde., ebd. 15, 1925, Nr. 20, S. 21 f.;
Ztg.kde. u. Ztg.wiss. im Dt. Inst. f. Ztg.kde. zu Berlin, 1927. |
Nachlaß: Bundesarchiv, Abt. Potsdam. – Zu Wolfgang: Die Verträge d. Volksrep. China mit anderen Staaten, 5 Bde., 1957-71; Die moderne chines. Tagespresse, 3 T., 1976.