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Verleger Eduard VIEWEG (1797-1869): Brief BRAUNSCHWEIG 1841; Überreichung HERZOG
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Description
Sie bieten auf einenBrief aus Braunschweig
von
1841.
Der
Verleger Eduard Vieweg (1797-1869)
,
Inhaber des
Vieweg Verlags
, wendet sich an den F
lügeladjutanten von Herzog Wilhelm von Braunschweig.
Transkription:
"Hochgeehrter Herr und Freund! Ein ausgezeichneter dänischer Schriftsteller, der Major von Jenssen in Copenhagen, hat eine mit großer Anerkennung in der literarischen Welt aufgenommene Geschichte Carls des XII. vollendet, und sich an mich gewendet, um darüber Auskunft zu erhalten, welche Wege er einzuschlagen habe um die Erlaubniß zu erhalten, Sr. Durchlaucht dem Herzoge ein Exemplar der
deutschen
Ausgabe dieses Werkes überreichen zu dürfen.
Darf ich Sie nun wohl um einige Auskunft hierüber bitten, oder würden Sie so gefällig sein mir auf diese Anfrage, nach Einholung der Genehmigung Sr. Durchlaucht, die gewünschte Auskunft zu ertheilen? Mit herzlicher und ganz gehorsamst, Eduard Vieweg."
Datiert
Braunschweig, den 11. Januar 1841.
Gemeint ist die
"Geschichte Karl des Zwölften Königs von Schweden
", Band 1, Hamburg, Perthes 1835 (Band 2 erschien 1840), verfasst von Knut Lundblad und Georg Friedrich von Jenssen-Tusch (
1789-1863). --
Jenssen-Tusch trat wohl nur als Übersetzer auf?
Karl XII., auch latinisiert Carolus Rex, (* 17. Junijul./ 27. Juni 1682greg. in Stockholm; † 30. Novemberjul./ 11. Dezember 1718greg. bei Fredrikshald) war von 1697 bis 1718 König von Schweden und Herzog von Bremen und Verden. Seine Eltern waren der schwedische König Karl XI. und Ulrike Eleonore, Tochter des dänischen Königs Friedrich III. Der Großvater Karls XII., König Karl X. Gustav, entstammte dem Adelsgeschlecht der Wittelsbacher, Linie Pfalz-Zweibrücken. Fast während seiner gesamten Herrschaftszeit führte Karl XII. sein Land durch den Großen Nordischen Krieg, an dessen Ende Schweden seine Großmachtstellung in Europa verlor.
Umfang:
eine Textseite, zwei Leerseiten, eine Adressseite (adressiert an "Sr. Hochwohlgeboren Herrn Obrist von Lübeck"),
Format
26,8 x 21,6 cm.
Gerichtet an Anton Reinhold Wilhelm Liebig Edler von Lübeck
(geb. 17. Juli 1783 in Königsberg, gest. 24. Juni 1863 in Braunschweig),
Braunschweigischer Militär u. Hofmann.
1813 Adjutant Herzog Friedrich Wilhelms, 1830 Kammerherr, 1829/30 Intendant des Hoftheaters,
1837 Flügeladjutant Herzog Wilhelms
, 1847 Generalmajor, Hofmarschall und Kammerherr, 1854 Oberhofmarschall. -- Aus einem Konvolut von Briefen an v. Lübeck (weitere biete ich parallel an).
Mit Vermerk des Empfängers v. Lübeck:
"Den 16. beantwortet daß er sich an den Herzog persönlich, oder das Ministerium wenden müsse."
Brief geschrieben auf dünnes Schreibpapier, das kleine Siegel fehlend.
Zustand:
Brief fleckig und etwas knittrig.
Bitte beachten S
ie auch die Bilder!
Interner Vermerk: MM-Ordner 1-4
Über Eduard Vieweg, die Geschichte des Vieweg Verlags Mitte des 19, Jhs. sowie Herzog Wilhelm von Braunschweig (Quelle: wikipedia & ADB):
Hans Heinrich Eduard Vieweg
(* 15. Juli 1797 in Berlin; † 1. Dezember 1869 in Braunschweig) war ein deutscher Verleger und Inhaber des Vieweg Verlags.
Ausbildung: Eduard Vieweg war der Sohn des Verlagsbuchhändlers Friedrich Vieweg (1761–1835) und seiner Frau Charlotte, geb. Campe. In Braunschweig, wohin der Verlag 1799 verlegt wurde, erhielt er unter dem Einfluss seines Großvaters Joachim Heinrich Campe eine Erziehung, die vor allem auf körperliche Ausbildung und praktische Tüchtigkeit abzielte.
Vieweg besuchte hier das Gymnasium, trat aber am 14. Dezember 1813 bei der Rückkehr des rechtmäßigen Herzogs Friedrich Wilhelm in die Elitecompagnie des braunschweigischen Husarenregiments ein. Bereits am 1. Januar 1814 zum Sergeanten befördert, nahm er am Feldzug nach Brabant teil, musste aber schon im Juli 1814 wegen eines durch das Reiten verursachten Fußleidens beurlaubt werden und wurde wohl im April 1815 ganz entlassen. Er musste in der Folge mehrere Jahre auf dem Lager zubringen und behielt ein steifes Fußgelenk.
Nach einer ersten Ausbildung im väterlichen Verlag arbeitete Eduard Vieweg 1821–1823 im Verlag Hoffmann und Campe seines Onkels Julius Campe in Hamburg. Danach unternahm er Reisen nach Frankreich und England. In Paris lernte er Justus von Liebig kennen, mit dem er sein Leben lang geschäftlich und freundschaftlich verbunden blieb. In England wurde er vor allem politisch geprägt. Am 23. Mai 1825 heiratete er Luise Campe, eine Tochter des Leipziger Finanzrats Heinrich Wilhelm Campe (1771–1862).
Tätigkeit als Verleger: 1825 wurde Eduard Vieweg Teilhaber der nunmehrigen Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg und Sohn und modernisierte zunächst die Druckerei. Aus Paris hatte er 1822 eine eiserne Presse mitgebracht und aus England im nächsten Jahr eine Columbia-Druckpresse, eine der ersten in Deutschland[1]. Auf letztere erwarb er ein Patent und veranlasste deren Produktion in den Eisenwerken in Zorge am Harz, von wo aus sie in viele Druckereien geliefert wurden.
Außer auf guten Druck achtete Vieweg auch auf eine gediegene Ausstattung. Holzschnitte, die zur Verdeutlichung der Texte dienten, wurden ab 1841 in einer eigenen Werkstatt hergestellt. Mit seinem Bruder Karl, einem Landwirt, gründete er auf dem Schloss und Gut Wendhausen eine eigene Papierfabrik „Gebrüder Vieweg“ nebst Windmühle. Schloss und Gut, das sie 1836 auf 99 Jahre pachteten, erwarb sein Sohn Heinrich 1873.
Eduard Vieweg nahm vor allem naturwissenschaftliche Werke ins Verlagsprogramm auf, vorzugsweise der führenden Gelehrten auf den Gebieten Chemie, Physik, Physiologie, Naturgeschichte, Mathematik und Technik. Dabei erkannte er kommende Talente und pflegte Freundschaften zu den Autoren, die ihn aufgrund seines handwerklichen Anspruchs schätzten. Neben wissenschaftlichen Standardwerken wie dem Handwörterbuch der Chemie, das anfangs von Hermann Kolbe und später von Hermann Christian von Fehling herausgegeben wurde, verlegte er auch Bücher, die wissenschaftlichen Erkenntnissen eine weitere Verbreitung und praktische Anwendung sichern sollten.
Zeitungsherausgeber: Politisch war Eduard Vieweg maßvoll liberal und strebte ein geeinigtes Deutschland auf föderativer und freiheitlicher Grundlage unter Führung Preußens an. Dazu gab er ab dem 23. August 1831 die „Deutsche Nationalzeitung aus Braunschweig und Hannover“ unter der Redaktion von Karl Heinrich Hermes heraus, die ungefähr Ende des Jahres 1840 infolge der Zensur ihr Erscheinen einstellte. Am 20. März 1848 erschien dann die „Zeitung für das deutsche Volk“, ab dem 1. Juli als Deutsche Reichs-Zeitung unter der Redaktion von Karl Andree und später Hermann Baumgarten. Nachdem Preußen im Deutschen Krieg von 1866 Schleswig-Holstein annektiert hatte und Vieweg sich mit seinen Überzeugungen zunehmend verlassen sah, stellte er am 2. August 1866 das Erscheinen der Reichszeitung „bis auf bessere Tage“ ein.
Politische Tätigkeit: Eduard Vieweg gehörte von 1838 bis 1850 dem Rechnungsausschuss des Börsenvereins der deutschen Buchhändler und häufig auch Fachausschüssen an. Seine Anliegen waren die Pressefreiheit, ein sicherer literarischer Rechtszustand und eine zweckmäßige Organisation des deutschen Buchhandels.
Auch kommunalpolitisch war Vieweg seit seiner Jugend aktiv. In den Wirren des Jahres 1830 wurde er Adjutant des Kommandeurs der neuerrichteten Bürgergarde; lange Jahre war er Kirchenvorsteher der reformierten Gemeinde (1829–69), Stadtverordneter (1839–55) und Mitglied der Landesversammlung (1848–67). Außerdem war er 1852 an der Gründung der Braunschweiger Bank beteiligt, deren Direktorium er bis 1861 angehörte. Als in Braunschweig vorübergehend der Plan auftauchte, die oberste Leitung der Stadt als Ehrenamt einem angesehenen Bürger zu übertragen, faßte man Vieweg für diese Stelle ins Auge.
In der deutschen Politik war Eduard Vieweg im Herbst 1849 als Mitglied der deutschen Kaiserpartei in Gotha aktiv und wurde 1850 so gut wie einstimmig zum Abgeordneten des Erfurter Parlaments gewählt. Als dann die schleswig-holsteinische Frage auftauchte, war Vieweg 1863 auf dem Abgeordnetentag zu Frankfurt und gehörte dem Zentralausschuss der 36er an.
Tod und Nachfolge: In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober 1866 erlitt Eduard Vieweg einen Schlaganfall und blieb bis zu seinem Tod am 1. Dezember 1869 bettlägerig. Seine Witwe überlebte ihn bis zum 16. Mai 1888. Die Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg und Sohn ging auf den einzigen Nachkommen Heinrich Vieweg über.
Der Vieweg Verlag
war bis 2008 ein deutscher Fachverlag in Wiesbaden. Er wurde 1786 von Friedrich Vieweg in Berlin gegründet und war von 1799 bis 1974 in Braunschweig ansässig. 1974 wurde der Hauptsitz nach Wiesbaden verlegt. Mit April 2008 wurde er in das neu gegründete Unternehmen Vieweg+Teubner Verlag integriert.
1825 trat Viewegs ältester Sohn Eduard V
ieweg (1797–1869) als Teilhaber in die Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg und Sohn ein. Er modernisierte die Druckerei, ergänzte den Verlag 1836 um eine Papierfabrik in Lehre-Wendhausen, wo die Familie ab 1836 für 99 Jahre das Schloss Wendhausen gepachtet hatte. 1841 schuf er eine eigene Holzschnitt-Werkstatt und richtete den Verlag, angeregt durch seinen Freund Justus von Liebig, stärker auf Naturwissenschaften, Technik und Mathematik aus.
Neben wissenschaftlichen Standardwerken wie dem Handwörterbuch der Chemie, das anfangs von Hermann Kolbe und später von Hermann Christian von Fehling herausgegeben wurde, verlegte er auch Bücher, die wissenschaftlichen Erkenntnissen eine weitere Verbreitung und praktische Anwendung sichern sollten. Als Verleger der „Deutschen Nationalzeitung aus Braunschweig und Hannover“ (1831–1840) und der Deutschen Reichs-Zeitung (1848–1866) engagierte sich Eduard Vieweg auch politisch.
Wilhelm August Ludwig Maximilian Friedrich
(* 25. April 1806 in Braunschweig; † 18. Oktober 1884 in Sibyllenort), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg sowie Oels war von 1830 bis zu seinem Tode Herzog von Braunschweig.
Leben und Wirken: Wilhelm war der zweite Sohn von Friedrich Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Maria von Baden (1782–1808), Tochter von Karl Ludwig von Baden (1755–1801).
Er wuchs nach dem Tod seiner Mutter in London auf. Als kurz nach seiner Rückkehr 1815 nach Braunschweig sein Vater in Quatre-Bras fiel, gerieten er und sein Bruder Karl unter die Vormundschaft ihres Onkels Georg, König von Hannover und Prinzregent von Großbritannien. De facto übten Braunschweiger Staatsmänner ihre Vormundschaft aus oder sie befanden sich in der Obhut von Erziehern.
Von 1820 bis 1822 hielten sich die Brüder in Lausanne auf, im Anschluss bis Herbst 1823 ging Wilhelm zum Studium nach Göttingen. Schließlich verrichtete er den preußischen Militärdienst, den er selbst als die glücklichste Zeit seines Lebens bezeichnete.
Von seinem Vater erbten er und sein Bruder Karl das schlesische Herzogtum Oels, das sie bis 1824 gemeinsam besaßen. Als Karl nach Vollendung der Volljährigkeit die Regierung in Braunschweig antreten konnte, überließ er Wilhelm das Herzogtum Oels. Wilhelm verbrachte bis zum Lebensende viel Zeit in Oels und starb auch dort.
Militärische Laufbahn: Am 30. Oktober 1821 wurde Wilhelm zunächst zum Rittmeister im Hannoverschen Garde-Husaren-Regiment ernannt und am 17. Februar 1826 auch im Preußischen 2. Gardelandwehr-Kavallerie-Regiment. Seine Beförderung zum Major folgte am 22. Oktober 1828.[2] Am 6. März 1843 wurde er als Generalmajor Chef des Magdeburgischen Husaren-Regiments Nr. 10 und wenig später zum Generalleutnant ernannt. Ab 30. März 1844 war er General der Kavallerie und wurde schließlich am 27. Juni 1848 Königlich Hannoverscher Feldmarschall. Er war Inhaber des Hannoverschen Garde-Kürassier-Regiments sowie auch des Böhmischen Dragoner-Regiments Nr. 7.[3]
Auf dem Braunschweiger Thron 1830–1884: Im September 1830 kam es in Braunschweig zu einem Volksaufstand gegen Herzog Karl II., Wilhelms älteren Bruder. Karl hatte die Bevölkerung durch seinen an absolutistische Zeiten erinnernden Regierungsstil gegen sich aufgebracht. Der Konflikt mündete darin, dass das Residenzschloss in Flammen aufging und Karl fluchtartig Stadt und Land verließ. Auf Bitten des Braunschweiger Magistrates übernahm Wilhelm schon zwei Tage später die Regentschaft für seinen Bruder. Mit Beginn der Regentschaft bekam das Herzogtum Braunschweig auch eine neue Verfassung, die Landschafts-Ordnung, die den Bürgern wichtige Grundrechte garantierte. Es galt, das Land so schnell wie möglich wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Allerdings blieb die Thronfrage noch einige Zeit ungeklärt.
Im Mai 1831 erklärte der Deutsche Bund den geflohenen Herzog Karl II. schließlich für regierungsunfähig, und Wilhelm war damit legitimer Nachfolger, was später auch Österreich anerkannte. Allerdings bezog sich die Regierungsunfähigkeit nur auf Karl als Person, nicht auf seine möglichen Erben. Die Thronfolge blieb also ausdrücklich offen.[4] Wilhelm musste folglich damit rechnen, dass er für seine eigenen Erben keinen Thronanspruch würde durchsetzen können. Wie bedeutend diese Unsicherheit für ihn war, ist unklar. Tatsache ist jedoch, dass er auf eine Heirat verzichtete und ohne legitimen Erben blieb – ebenso wie sein Bruder Karl. Mit Wilhelms Tod 1884 erlosch das „Neue Haus Braunschweig“, das seit 1533 in den welfischen Stammlanden regierte und das neben dem „Neuen Haus Lüneburg“ (später Haus Hannover) die ältere welfische Linie darstellte.
Nachfolge: Nach Wilhelms Tod übernahm ein Regentschaftsrat die Regierungsgeschäfte in Braunschweig. Da Preußen und das Haus Hannover seit der Annexion des hannoverschen Königreiches 1866 verfeindet waren, blieb es dem eigentlichen Thronanwärter Ernst August von Hannover, Herzog von Cumberland versagt, die braunschweigischen Lande zu regieren. Von 1885 bis 1913 übernahmen Mitglieder anderer Fürstenhäuser die Regentschaft. Erst 1913 kam es zur Aussöhnung zwischen Welfen und Hohenzollern, als Ernst August, der Sohn des Herzogs von Cumberland, Viktoria Luise von Preußen heiratete, die einzige Tochter Kaiser Wilhelms II. In der Folge kehrte mit Ernst August der letzte Welfe als regierender Herzog nach Braunschweig zurück.
Sonstiges: 1875 wurden in einer Auflage von 100.000 Stück Goldmünzen des Deutschen Kaiserreiches im Nennwert von 20 Mark geprägt. Die Goldstücke zeigten auf der Kopfseite ein Reliefporträt von Wilhelm. Diese Reichsgoldmünzen wurden in der Münzprägestätte Berlin (A) hergestellt.[5]
1902 benannte man die Braunschweiggasse im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing nach ihm, da er ab 1861 Ehrenbürger von Hietzing und ab 1878 Besitzer des Palais Cumberland war. 1909 wurde in Rühle ein Denkmal errichtet.