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Pr.-Ltn. Bernhard von LINSTOW (1845-1870): 2 x Feldpost Frankreich 1870, SEDAN!
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Trixum Template TF01Pr.-Ltn. Bernhard von LINSTOW (1845-1870): 2 x Feldpost, SEDAN!
Beschreibung
– W
eitere
Bilder siehe unten! –
Sie bieten auf
zwei Feldpostkarten
von
1870 (Deutsch-Französischer Krieg).
U.a. über die
Schlacht bei Sedan
, bei der der Verfasser Bernhard von Linstow eine letztendlich tötliche Verletzung erhielt.
Regiment:
9. Armeekorps, 18. Division; einmal mit Zusatz Jäger-Bataillon 9 und Regiment 95 =
Infanterie-Regiment 95
(so handschriftlich); die Poststempel jedoch vom 11. Armeekorps (20. August 1870) und von der 21. Infanterie-Division (7. September 1870).
Geschrieben vom
Premierleutnant Bernhard von Linstow (1845-1870)
; gerichtet an seinen Bruder, den Mediziner Otto von Linstow (1842-1916), Assistenzarzt beim Lauenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 9.
Bernhard
Hartwig Wilhelm von Linstow
wurde am 16. August 1845 in Itzehoe als Sohn des
dänischen Leutnants und späteren Postmeisters zu Bückeburg August Wilhelm Franz von Linstow (* 21. November 1814; † 13. Juni 1887) und dessen Ehefrau August Sophie Johanne geb. Schönfeldt (* 26. Oktober 1819; † 23. November 1899) geboren.
Er starb bereits am 2. Oktober 1870 in Donchéry an einer in Sedan (1./2. September 1870) erhaltenen Schusswunde in die linke Brust als Secondeleutnant im
6. Thüringischen. Infanterie-Regiment Nr. 95, 2. Kompanie.
Er ist verzeichnet im 1872 erschienen Werk "
Walhalla: Deutschlands Opfer aus den Feldzügen der Jahre 1870 und 1871" von Friedrich Wilhelm von Varchmin
, S. 161.
Die erste Karte datiert Pagny-la-Blanche-Côte, den 19. August 1870.
Auszug:
"In der Schlacht bei Wörth 26 Officire verloren unser Regiment. [...] 6 Tage kürzlich abcommandirt gewesen zur Kavalleriedivision des Prinzen Albrecht, war in Folge dessen 2 Tage in Nancy. Jetzt immer mehr nach Westen auf dem äußersten linken Flügel. Leider werden wir hier wohl kaum noch in's Feuer kommen. Grüß Hartwig wenn Du ihn siehst. v. Linstow, Pr. Lieut. 95. Rgt."
Die zweite Karte mit Poststempel vom 7. September 1870 und handschriftlicher Ortsangabe "vor Metz."
Die Textseite ist doppelt beschrieben (längs und quer).
Sehr interessanter Text, u.a. über die Schlacht bei Sedan, bei der er seine letztendlich tötliche Verletzung erhielt (er starb knapp einen Monat später an den Folgen).
Auszüge:
"Mein lieber Doctor. In der nicht ganz leichten Schlacht am 1. bei Sedan auf der Napoleon mit 70.000 gefangen: Schußwunde um den rechten T(???)ge herum, durch {{es folgen medizinische Fachausdrücke der Körperteile...}} mit Ein- und Ausgang. Es wäre auch etwas zu großes Glück gewesen, wenn ich da wieder gesund heraus gekommen wäre. Wir haben jetzt 32 todte und 22 verwundete Officire. Meine Compagnie 4 Officire 52 Mann. Ich liege seit dem 2. allhier in Donchery und zwar im Hospital. Hier in Donchery hat Professor Zeller aus Würzburg Lazarethe(?) eingerichtet. Derselbe behandelt auch mich. Bedienung durch Würzburgerschwestern. Alles im Überfluß vorhanden. Es mir verhältniß gut. (!) Schreiben fällt sehr schwer, da rechter Arm durch die Brustwunde fast ganz taub. [...] Grüß Gott großer Doctor grüße die bekannten Cameraden. [...] Dein treuer Bruder Bernhardt."
Format:
10,7 x 16,3 cm.
Zustand:
Die erste Karte mittig gefaltet / geknickt. Recht dünnes Papier fleckig.
B
itte beac
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Interner Vermerk: EVS 2106-04
Bilder
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Über den Empfänger Otto von Linstow (Quelle: wikipedia):
Otto Friedrich Bernhard von Linstow (* 17. Oktober 1842 in Itzehoe; † 3. Mai 1916 in Göttingen) war ein deutscher Sanitätsoffizier und Helminthologe.
Leben: Seine Eltern waren der dänische Leutnant und spätere Postmeister zu Bückeburg August Wilhelm Franz von Linstow (* 21. November 1814; † 13. Juni 1887) und dessen Ehefrau August Sophie Johanne geb.Schönfeldt (* 26. Oktober 1819; † 23. November 1899).
Nach dem Schulbesuch in Bückeburg und Hamburg studierte Linstow seit 1862 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, später der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und der Georg-August-Universität Göttingen Medizin. Er wurde Mitglied des Corps Holsatia (1863) und des Corps Brunsviga Göttingen (1865).[1][2][3] 1866 in Kiel (1866) zum Dr. med. promoviert, trat er 1868 in die Preußische Armee. Als Militärarzt diente er in Ratzeburg, Stade und Hagenau. Er nahm am Deutsch-Französischen Krieg teil. Er war seit etwa 1880 Stabs- und Bataillonsarzt in Hameln und ab 1887 Oberstabsarzt und Regimentsarzt in Göttingen. Am 7. Mai 1904 trat er als Generaloberarzt in den Ruhestand.
Linstow widmete sich der Helminthologie, der Entomologie und der Lepidopterologie. Er untersuchte die von der Challenger-Expedition mitgebrachten Würmer. Als Spezialist für Wurmerkrankungen wurde er 1911 zum Professor ernannt.
Am 30. Juni 1870 hatte er in Bückeburg Anna Emilie Franziska Henriette von Campe (* 12. Mai 1845) geheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter. Zwei Kinder starben jung. Nur der älteste Sohn Otto von Linstow (Geologe) überlebte.
Siehe auch: Linstow (Adelsgeschlecht) und Militärärzte der Preußischen Armee
Auszeichnungen
Challenger-Medaille
Korrespondierendes Mitglied der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Korrespondierendes Mitglied der Zoological Society of London
Schriften
Compendium der Helminthologie. Ein Verzeichniss der bekannten Helminthen, die frei oder in thierischen Körpern leben, geordnet nach ihren Wohnthieren, unter Angabe der Organe, in denen sie gefunden sind, und mit Befügung der Litteraturquellen. Hannover: Hahn´sche Buchhandlung, 1878, Digitalisat, mit Nachtrag 1889.
Die Giftthiere und ihre Wirkung auf den Menschen: ein Handbuch für Mediciner. Berlin: A. Hirschwald 1894.
Nemathelminthen, Ergebnisse der Hamburg Magalhaens Sammelreise 1896, III, 8.
Nematodes of the Scottish National Antarctic Expedition, Proc. Royal Society of Edinburgh, Bd. 26, 1906.
Nematoden aus der Berliner Zoologischen Sammlung. Berlin, R. Friedländer und Sohn 1899.
Report on the Entozoa collected by H.M.S. Challenger during the years 1873–76, Report of the scientific results of the voyage of H.M.S. Challenger, Band 23, Teil 4, 1880.
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