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DE NASTETTEN Nastätten Kloster Schönau Strüth 1800 sehr selten
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KLOSTER SCHÖNAU (STRÜTH, Rheinland-Pfalz) – KOCH,(Bruder) Egbert. – Eigenh. Brief m. U. an das Vikariat in Limburg
. „Schönau“, 21. Dezember 1800.
2 S. Fol. Adresse „in geistlichen Sachen“, Lacksiegelreste, etwas schwacher,
aber sehr seltener Poststempel DE NASTETTEN von Nastätten, Feuser Nr. 2362-1 (800 Euro)
. – Interessanter Text.
… Dem Hochwürdigstem Vicariat wird es nicht unbekannt seyn, daß ich mir vor einige Jahren die Ehre nahm, ihm zu berichten, wie niederträchtig und unmenschlich P. FLORIN und P. MARTIN mit unserm H. Praelat, da er noch gesund war, verfuhren, und weswegen letztere auf SPONHEIM eine Probsthey vom JAKOBSBERG gethan ward, damit die Kett zwischen ihm und P. Florin verrißen wurde. Und nun soll dieser Mann, der auch sogar die Kirchen-Capitalia ohne Wißen des H. Praelat mitsichnahm, und noch nicht wieder ersetzet hat, zur Obrigkeit erwählet werden. Aber woher kömmt es, warum ihn H. Praelat dem Hochwürdigsten Vicariat als Prior vorschlaget! Daher weil er theils nicht resigniren will, theils weil P. Joseph der auch Alterthums halber schwach im Kopfe ist und P. Florin, der seinen Mitconsorten Martin gern hier haben will, dazu überredeten. Kurz P. Martin will Prior und Verwalter hier werden, um die viele Schulden, die er und P. Florin miteinander machten, und wesegen sie auch von ihren Schuldleüthen beym H. Praelat schon öfters sind verklagt worden, von des Klosters Sachen bezahlen zu können, wie sie ihren Plan schon bey den Extraneos entworfen haben. Ich förchte also, wenn er Prior werden sollte, dem ich jedoch mit gutem Gewißen mein Votum nicht geben kann, so werden die Unruhen noch stärker werden, als sie bishero gewesen sind. Ich bitte derohalben das Hochwürdigste Vicariat füßfälligst, es wolle bey seinem ersten Decret stehen bleiben, nehmlich einen Abbatem Coadjutore zu erwählen, weil unser Praelat moraliter mortuus est, und zar den P. Maurus von NASTETTEN, welcher ein rechtschafener Religios, ein weiser und gelehrter Mann ist, dem ich auch allen Gehorsam, Liebe und Hochschützung zu erweisen verspreche. Nun muß ich auch offenherzig bekennen, daß mich beyde P. Joseph und Florin bishero hintergangen, und auch Ursach waren, warum ich vor einige Jahren das Kloster verlaßen und nach Hause gegangen bin. Denn sie nahmen mich ins Waßer bis an den Strohm mit sich, und als ich von demselben fortgerißen ward, giengen sie zurück, und überließen mich meinem Schicksale. Ich bereuhe dahero meinen gemachten Fehler und hab mir fürgenommen, alles der weisen Vursehung Gottes zu überlaßen, und mich um nichts mehr zu bekümmeren als über das, worüber ich gesetzt bin…